Die Sockelsanierung – Die Mauerwerksfugen und ihr Bewuchs
Der Bewuchs vor der ersten Entfernung desselben durch den Förderverein 2013Kleine Bäume führen langfristig zu großen Schäden!
DIE GUNST DER FUGE – EIN HERZ FÜR MAUERBLÜMCHEN
Oft werden Sicherheitsaspekte genannt, wenn ausgewitterte Fugen mit Zementmörtel abgedichtet werden – schließlich möchte niemand riskieren, dass herabfallende Steine Besucher verletzen. Die Stabilität von Mauern und Pflanzenwuchs sind aber kein Widerspruch, und Zementmörtel in Mauerritzen zu pressen macht eine Mauer nicht sicher. Im Gegenteil: Feuchtigkeit, die nicht mehr nach außen diffundieren kann, dringt von hinten in die Mauersteine und macht sie mürbe. Bei Frost werden diese gesprengt oder abgehoben. Nicht selten verwittern die Quader dann schneller als die Fugen.
Richtig wäre es, die krautigen Pflanzen zu dulden, denn sie führen überschüssiges Wasser wirksam nach außen ab und beugen Schäden vor. Wo das Neu-Verfugen wegen drohenden Verfalls unvermeidbar ist, sollte Kalkmörtel benutzt werden. Er lässt die Feuchtigkeit nach außen durch und ermöglicht auch die (Wieder-)Ansiedlung von Pflanzen.
Während Kleinfarne und Kräuter wie Gelber Lerchensporn, Schöllkraut und Zimbelkraut einer Mauer also eher gut tun, verdienen Bäume in Mauern kein Pardon. Das wachsende Wurzelholz von Ahorn, Birke und Salweide drückt auch dicke Steine auseinander. Nur konsequentes Absägen kann diesem Problem vorbeugen. Deshalb ist es wichtig, Gemäuer laufend zu beobachten und unvermeidliche Reparaturen nicht auf die lange Bank zu schieben. Unter dem Strich bleibt der Erhaltungsaufwand dann niedriger, als wenn zwischen „großen Inspektionen“ mehrere Jahre lang beide Augen zugedrückt werden.
Quelle: Die NRW-Stiftung. Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege. 2013 /Magazin NR. 1
Das Dickenwachstum der Wurzeln von Bäumen wie Birken und Weiden sprengt das Mauerwerk auch am Weyerbuschturm beim Gesims des Sockels.